Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021, hat die Verwaltung einen umfangreichen Wiederaufbauplan erstellt, der unmittelbar nach dem einstimmigen Beschluss des Stadtrates am 23. Februar 2023 seitens der Verwaltung bei der Bezirksregierung Köln eingereicht wurde.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, war heute zu Gast im Schleidener Rathaus und überreichte Bürgermeister Ingo Pfennings im Beisein von Landtagsabgeordneten Dr. Ralf Nolten und Vertretern aus Verwaltung, Stadtrat, Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen den Bewilligungsbescheid. „Erster Beigeordneter Marcel Wolter, der den Kommunalen Wiederaufbau verantwortet, hat mit dem interdisziplinären Projektteam sehr viel Zeit und Arbeit in den Wiederaufbauplan gesteckt“, so Bürgermeister Ingo Pfennings. „Umso mehr freue ich mich, dass dieser nun bewilligt wurde und sich die intensive Arbeit des Projektteams gelohnt hat – ein großes Kompliment und mein herzlicher Dank an alle Beteiligten!“
„Die Hochwasserkatastrophe 2021 hat die Stadt Schleiden besonders hart getroffen: Von allen betroffenen Städten und Gemeinden ist hier die Schadensbetroffenheit pro Einwohner am höchsten. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt einen großen Schritt in Sachen Wiederaufbau machen. Mit dem Wiederaufbauplan und dem damit verbundenen Finanzrahmen von 202.929.019 Euro aus dem Wiederaufbaufonds des Landes Nordrhein-Westfalen sind die Weichen für den weiteren Wiederaufbau der öffentlichen Infrastruktur in der Stadt Schleiden gestellt. Über 44 Millionen Euro sind allein für den Wiederaufbau von Schulen, Kindergärten, Sporthallen und Sportplätzen vorgesehen, über 14,8 Millionen Euro werden für den Neubau des Bauhofs und der Feuerwache sowie 6 Millionen Euro für den Neubau einer Brücke über die Olef bereitgestellt. Gemeinsam packen wir an und bauen wieder auf“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Wiederaufbauplan umfasst insgesamt 452 Einzelmaßnahmen, um die Schäden an den massiv beschädigten und komplett zerstörten kommunalen Infrastrukturbereichen in der Tallage von Oberhausen bis nach Gemünd zu beheben. Die ersten Prioritäten bei den Wiederaufbaumaßnahmen ergaben sich dabei von selbst. Es galt beispielsweise Folgeschäden zu minieren, die Verkehrssicherheit herzustellen, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten und die Kita-Betreuung zu gewährleisten.
Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Waldemar Brost, schätzt, dass der Wiederaufbau die Verwaltung voraussichtlich die nächsten zehn Jahre begleiten wird: „Die Stadt Schleiden steht hier vor einer Mammutaufgabe, mit vielen eng miteinander verzahnten Bauprojekten, vor allem im Tiefbau.“
Zehn Jahre klängen natürlich sehr lang, jedoch müsse der gesamte Wiederaufbau neben den klassischen Verwaltungsaufgaben gestemmt werden, ergänzt der Bürgermeister. „Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Schleiden ausdrücklich für deren unermüdliche Arbeit. Trotz der Mehrbelastung durch Brandserie, Coronapandemie, Hochwasserkatastrophe und Fluchtbewegung sind die Kolleginnen und Kollegen immer noch motiviert und stets bemüht zu helfen“, so Pfennings. Sein Dank gelte außerdem allen politischen Akteuren, die die große finanzielle Unterstützung für die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt hätten. „Die Bürgerinnen und Bürger und die Kommunen wurden nicht im Stich gelassen, im Gegenteil. Egal ob das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, der koordinierten Hilfe der Hilfsorganisationen, THW, Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr, die Unterstützung durch andere Kommunen und übergeordnete Verwaltungen oder die finanzielle Unterstützung durch die vielen Spenderinnen und Spender sowie der Länder und des Bundes - ich bin stolz darauf in einem Land zu leben, das in der Not so zusammensteht!“, schließt der Bürgermeister.
- © Stadt Schleiden / Kerstin Wielspütz
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