Interview . Sarah Kirch

Frau Kirch, Sie haben an der RFH in Schleiden berufsbegleitend BWL studiert. Wann haben Sie sich dazu entschieden und warum?
Nach meinem Abitur am Johannes-Sturmius-Gymnasium in Schleiden habe ich bei einem mittelständischen Produktionsunternehmen aus der Eifel meine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und wurde im Anschluss dort als Vertriebsmitarbeiterin übernommen. Schnell war für mich klar, dass das noch nicht alles war. Ich wollte mir für meine berufliche Zukunft mehr Möglichkeiten eröffnen und so dachte ich über ein Studium nach. Ein Vollzeitstudium kam für mich auf Grund meiner privaten Verpflichtungen nicht in Frage und so war ich sehr glücklich, dass sich die Möglichkeit ergab, heimatnah an meinem ehemaligen Gymnasium zu studieren. Eine Entscheidung über die ich bis heute sehr froh bin!
Wie haben Sie Beruf und Studium in Ihrem Alltag verbinden können?
Zu Beginn des Studiums war die Doppelbelastung von Beruf und Studium sehr ungewohnt. Ich musste meine Freizeit neu einteilen und Prioritäten setzen. Nach dem ersten Semester hat sich aber alles ganz gut eingependelt, sodass Arbeitsleben und Studium gut unter einen Hut passten.
Was hat Ihnen der Bachelor-Abschluss gebracht?
Der Bachelor-Abschluss hat mir sehr viel gebracht. Für viele attraktive Stellenangebote ist der Bachelor-Abschluss quasi die Eintrittskarte, ohne den Abschluss erfüllt man nicht die Einstellungsvoraussetzungen. Gleichzeitig konnte ich aber auch in meiner Heimat wohnen bleiben und musste dort nichts aufgeben, eine Win-Win-Situation. Durch den Abschluss hatte ich beispielsweise die Möglichkeit mich beim Landschaftsverband Rheinland in Köln-Deutz zu bewerben. Hier arbeite ich nun seit Anfang Mai als Verwaltungsmitarbeiterin im Sozialen Entschädigungsrecht und prüfe Anträge nach dem Opferentschädigungsgesetz und dem Bundesversorgungsgesetz.
Sie pendeln für Ihre neue Stelle jetzt von Schleiden nach Köln. Würden Sie umziehen?
Für mich kommt ein Umzug eher weniger in Frage, da ich durch meine sozialen und privaten Verpflichtungen schon stark an meine Heimat gebunden bin. Ich verbringe meine Freizeit gerne draußen in der Natur, engagiere mich in Tierschutzvereinen und zusätzlich seit Ende letzten Jahres als Mitglied im Bildungs- und Sozialausschuss der Stadt Schleiden. Von daher lag es nah nun auch beruflich in die soziale Richtung umzuschwenken. Mir war es wichtig meiner beruflichen Tätigkeit eine sinnvolle soziale Ausrichtung zu geben. Das Leitbild des LVR „Qualität für Menschen“ gilt auch für die Mitarbeiter*innen, so werden einem verschiedene Benefits geboten wie zum Beispiel die Sozialleistungen des öffentl. Dienstes, Gleitzeit, Homeoffice und vieles mehr. Dazu kommt, dass die Aufgabengebiete wahnsinnig umfangreich und spannend sind und das alles bei einer sehr guten und modernen Arbeitsatmosphäre.
Kurzvita
Sarah Kirch hat in Hellenthal eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert, zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet und sich dann für ein berufsbegleitendes Studium BWL an der Rheinischen Fachhochschule Köln entschieden. Die Urkunde für ihren Bachelor of Arts-Abschluss konnte sie 2020 nach erfolgreichem Studium mit gewissem Stolz entgegennehmen.
Die Rheinische Fachhochschule bietet die berufsbegleitenden Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre (B.A.) und Produktionstechnik (B.Eng.) in Schleiden an. Das Studienangebot ist vor allem für Auszubildende und Berufstätige in der Region interessant, die arbeits- beziehungsweise heimatnah studieren und sich qualifizieren wollen.