Ein waschechter "Herhahner Jung"


Raphael Ronig ist verheiratet und Vater zweier Kinder, beruflich ist er als Verwaltungsmitarbeiter bei der Firma Hörr Edelstahlhandel in Dreiborn tätig.

Auf die Frage, in welchen Bereichen er sich ehrenamtlich engagiert, erzählt Ronig: „Als Kind war ich schon 10 Jahre lang Messdiener und anschließend in der „Herhahner Jugend“ aktiv. Als Leiter des Jugendraums, der zweimal wöchentlich nach der Schule als Treffpunkt geöffnet hatte, organisierte ich – zum Leidwesen der Nachbarschaft – einige Partys. Musik hat mich aber auch darüber hinaus interessiert und so bin ich seit 1991 als Trompeter im „Tambourkorps Eifelgold“ dabei, bei dem ich auf 25 Jahre Vorstandsarbeit zurückblicken kann, seit 2003 bin ich Kassenwart (vorher Jugendwart).“

Als Vorbilder ehrenamtlichen Engagements nennt Ronig seinen Opa und seinen Vater, beide seien in einigen Vereinen aktiv gewesen und hätten in Herhahn viel für die Gemeinschaft geleistet. „Ende der 80er Jahre“, so Ronig „war mein Opa Willi Ortvorsteher von Herhahn und ich erinnere mich, dass er immer zu St. Martin die Weckmänner und Süßigkeiten in seinem Wohnzimmer für alle Kinder in eine Tüte füllte und ich dabei helfen durfte. Er sagte mir, dass es wichtig ist, anderen eine Freude zu machen und zu helfen wo man kann.“ Seit 10 Jahren ist Raphael Ronig deshalb auch Vorstandsmitglied im Dorf- und Bürgerverein und dort für das Bürgerhaus zuständig. „Im Dorf- und Bürgerverein mag ich, dass wir eine klasse Dorfgemeinschaft und Zusammenhalt unter den Vereinen haben und vieles gemeinsam organisieren und das Brauchtum in unseren Dörfern erhalten.“

Als größte Herausforderung beschreibt Ronig die Zeit der Flutkatastrophe 2021 „…als ich am späten Nachmittag einen Anruf bekam, dass wir im Bürgerhaus eine Notunterkunft organisieren sollen. Hier haben wir in wenigen Stunden ein Matratzenlager eingerichtet und die Küche so bestückt, dass wir über 80 Menschen in der ersten Nacht versorgen konnten. Die Bilder vergisst man dann nicht mehr als die ersten Menschen am Abend ins Bürgerhaus ankamen. Voller Angst und Trauer…. Am nächsten Tag bin ich mit dem Megaphon durchs Dorf gelaufen und hab um Hilfe und Spenden gebeten und hatte die Tränen in den Augen, als ich wieder am Bürgerhaus ankam und das halbe Dorf da stand und helfen wollte.“ Über mehrere Wochen stand das Bürgerhaus dank des Einsatzes vieler Helfer/innen als Anlaufstelle für Flutbetroffene zur Verfügung.

Zur Feuerwehr hat Ronig ebenfalls einen besonderen Bezug. „Als 1991 die Glashütte brannte und mein Vater mehrere Tage dort im Einsatz war und ich mit meiner Mutter den Feuerwehreinsatzkräften Verpflegung brachte, wusste ich, dass ich auch einmal Feuerwehrmann werde möchte und somit trat ich 2002 der Löschgruppe Herhahn-Morsbach bei. Nach 18 Jahren Vorstandsarbeit wurde ich 2020 1. Vorsitzender“. Menschen in Notlagen zu helfen ist Raphael Ronig ein besonderes Anliegen.

Überwiegend gebe es aber in der Vereinsarbeit viele positive und schöne Erlebnisse, weshalb ihm das Ehrenamt auch so viel Freude mache. „Es ist schon toll“, schwärmt Ronig, „wenn man ein Kreistambourfest im Dorf veranstaltet und über 400 Musiker durch den Ort marschieren. Oder man mit Blaulicht zum Kindergarten fährt und den Kindern spielerisch die Feuerwehr auf dem Spielplatz erklärt und anschließend mit allen ein Eis isst.“ Die Vorteile beim freiwilligen Engagement sehe er darin, mit Freunden gemeinsam etwas für die Gesellschaft zu leisten, zu organisieren und Menschen zu helfen, was einem persönlich Zufriedenheit gebe, nicht zuletzt auch die Geselligkeit in der Gemeinschaft.

Auf die Frage, wie hoch denn der Zeitaufwand für seine zahlreichen Ehrenämter sei, lächelt Ronig nur und bemerkt „Zeit sieht man im Ehrenamt nicht. Die ganze Vereinsarbeit geht nur mit einer tollen Frau an meiner Seite, die mich bei der Vereinsarbeit unterstützt. Auch meine Kinder (5 und 8 Jahre) werden mit den Vereinen „groß“. Beide sind schon voller Elan im Tambourkorps aktiv und hatten Karneval ihren ersten Auftritt auf der Bühne, da ist man als Vater natürlich mächtig stolz und freut sich, dass es in den Vereinen nach Corona weiter geht.“

Raphael Ronig hat als „Allround-Ehrenamtler“ schon vieles erlebt und möchte seine Arbeit nach Möglichkeit noch viele Jahre forstsetzen, auch um seinen Kindern ein Vorbild zu sein und ihnen Gemeinschaftssinn mit „auf den Weg“ zu geben.

Ansprechpartner

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