Laute

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In den letzten Jahren hat eine Renaissance der „Alten Musik“ stattgefunden. Im Zuge dessen wurden alte Instrumente und historische Aufführungspraxis wieder interessant. Eine bedeutende Rolle fällt dabei der Laute zu, deren betörender Klang nicht nur die Menschen der vergangenen Jahrhunderte sondern auch uns heutige bezaubert. Sogar Popmusiker wie Sting haben die wunderschönen Lautenlieder John Dowlands in ihr Repertoire aufgenommen.

Nach Europa kam die Laute (vom Arabischen al-ʿūd / ‏العود ‎ „das Holz") möglicherweise durch Kreuzfahrer oder schon früher über das maurische Spanien oder aus dem an Persien grenzenden byzantinische Reich. Ursprünglich wurde sie mit dem Plektrum gespielt und hatte 4 Chöre, dann etwa ab 1500 6 Chöre und  wurde mit den Fingern angeschlagen, wodurch  ein mehrstimmiges Spiel möglich wurde.

Während der Renaissance galt die Laute als Königin der Instrumente. Am Beginn der schriftlichen Überlieferung ihrer Musik stehen neben Tabulaturen vokaler Musik und instrumentaler Tanzmusik bereits selbständige, instrumental komponierte Solostücke (Ricercar). Die Emanzipation der Instrumentalmusik führt bei der Laute zur Schaffung freier Formen wie Toccata, Fantasie, Präambulum, Präludium.

Um 1600 erlebt das elisabethanische Lautenlied und die Lautenmusik mit John Dowland u.a. eine Blüte.
Ab ca. 1580 wurde in Europa vermehrt Musik für Laute mit sieben bis 10 Chören komponiert. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts setzte sich in Frankreich die Barocklaute mit elf Chören in neuer Stimmung durch. Am Hof Ludwigs XIII. herrschte ein regelrechter Kult um die Laute (sogar Richelieu nahm Unterricht bei Ennemond Gaultier). Durch die allgemein verbreitete Nachahmung französischer Kultur und Lebensweise erlangte die französische Barocklaute während des 17. Jahrhunderts in ganz Europa Popularität. Mit ihr verbreitete sich die französische Lautenmusik und der ihr eigene Stil, der zunächst auch von Cembalisten nachgeahmt wurde.

In Italien dagegen behielt die Barocklaute die aus der Renaissance überkommene Stimmung der Spielsaiten bei. Hinzu traten bis zu acht Basssaiten, die je nach Tonart einzustimmen waren.
Georg Friedrich Händel setzte die italienische Barocklaute in ihrer Großform als Arciliuto im Orchester ein.
Der französische Stil wurde um 1700 in Schlesien, Böhmen und Österreich zunehmend mit kantablen Elementen versetzt  bis schließlich Silvius Leopold Weiss die Lautenmusik mit 853 Kompositionen in französich-italienischem Stil ein letztes Mal auf den Gipfel der Kunst führt.

 Als 13chöriges Instrument, für das auch Johann Sebastian Bach und Georg Philip Telemann (unter dem Pseudonym „Melante“) komponierten,  hat bis in die Zeit der Frühklassik überlebt.

Am Ende 17. Jahrhundert nahm ihre Bedeutung allmählich ab. Im 18. Jahrhundert wurde die Laute schließlich von anderen Saiten- und Tasteninstrumenten verdrängt.

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Zum Unterricht

Die Musikschule sieht sich in der glücklichen Lage, Lautenunterricht durch einen Lehrer mit Hochschuldiplom in diesem Fach anbieten zu können.
Da die Lautenmusik in Tabulaturen d.h. Griffschrift notiert wird, sind zu deren Verständnis Notenkenntnisse nicht erforderlich, allerdings nützlich. So ist es heutzutage besonders einfach das Spiel auf diesem wunderbaren Instrument zu erlernen, zumal es mittlerweile auch preiswerte Nachbauten dieser reizvollen Instrumente gibt.