Mit 100 Kilo Kartoffeln neue Sporträume eingeweiht


„Unsere Schüler benötigen intensiv-pädagogische Maßnahmen“, betonte Wolfgang Schmitz, Leiter der Astrid-Lindgren-Schule Schleiden. In der Förderschule mit den Schwerpunkten emotional-soziale Entwicklung sowie Sprache und Lernen werden 199 Heranwachsende möglichst individuell gefördert. Das alljährliche Reibekuchenfest, diesmal mit 100 Kilo Kartoffeln aus dem Schulgarten ausgerichtet, nutzten Schmitz und Rudolf Westerburg, Vorsteher des Schulzweckverbandes Hellenthal-Kall-Schleiden, um zwei neue Sporträume vorzustellen.

Im künftigen Multifunktionsraum, auch für Schwarzlichttheater gedacht, betonte Rudolf Westerburg, Vorsteher Schulzweckverband Hellenthal-Kall-Schleiden, die hohe Bedeutung von Sport und Bewegung für die Förderschüler.


Das Besondere dabei: Es konnten mit Hilfe von Sponsoren wie Kreissparkasse Euskirchen (KSK), Lions Clubs Euskirchen-Nordeifel und Schoeller Werk sowie zahlreicher weiterer Förderer nicht nur ein Spinning-Raum für „stationäres Indoor-Radfahren“ und ein Boulderraum für seilfreies Klettern in Absprunghöhe für die Schüler und Schülerinnen geschaffen werden. Durch Kooperationen mit dem Spiel-  und Sportverein (SSV) Gemünd sowie dem Deutschen Alpenverein (DAV) Eifel bekamen Lehrer auch noch gleich eine Schulung für die neuen Sportmöglichkeiten. Der SSV stellte dazu noch zehn der momentan zwölf Spinning-Räder, während zwei Trainer und Routenbauer vom DAV, Kira und Tameer Eden, nicht nur Lehrer in der sicheren und abwechslungsreichen Betreuung im Boulderraum schulten, sondern zur Kostenersparnis auch noch gleich die Erstbeschraubung mit Klettergriffen an den neuen Kletterwänden vornahmen. Im Gegenzug dürfen die Sportvereine die Räumlichkeiten außerhalb der Schulzeiten nutzen.

Fit auf dem Indoor-Rad kann man beim „Spinning“ werden, wie die Unterstützer der Astrid-Lindgren Schule bei der offiziellen Einweihung zeigten. Der SSV Gemünd hat zehn der momentan zwölf Räder zur Verfügung gestellt.


Rudolf Westerburg dankte allen Beteiligten für die Unterstützung und betonte, wie wichtig die Sportangebote an der Schule seien: „Die Kinder hier haben es nicht unbedingt immer leicht im Leben. Die neuen Räume ermöglichen Sport und Bewegung als Ventil, als Ausgleich, für bessere Konzentration, als Ablenkung von häuslichen Problemen und besonders auch für das Sozialverhalten.“ Schmitz ergänzte: „Wichtig ist auch die Steigerung des Selbstwertgefühls durch sportliche Erlebnisse, gerade für unsere Schüler ist das sehr bedeutsam.“ Dies könne man beim Spinning, wo man zwar gemeinsam in der Gruppe, aber jeder nach seinen individuellen Fähigkeiten trainiert, sowie auch beim Bouldern, wo die „Probleme“ genannten vorgegebenen Kletterstrecken in verschiedenen Schwierigskeitsgraden erstellt sind, ideal erreichen.

Weiß als Sportwissenschaftler, wie gut man das Selbstvertrauen von Schülern über sportliche Erfolge stärken kann: Wolfgang Schmitz, Leiter der Astrid-Lindgren-Schule Schleiden.

Westerburg und Schmitz bedankten sich auch besonders bei der Stadtverwaltung Schleiden mit dem vorherigen Bürgermeister Udo Meister und dem amtierenden Stadtoberhaupt Ingo Pfennings für die breite Unterstützung sowie beim Ersten Beigeordneten Marcel Wolter, der auch über die Bürgerstiftung Schleiden bei der Realisierung und den Umbauten geholfen hat. Denn die neuen Räume gehörten zur ehemaligen Hauptschule, der Boulderraum etwa war früher ein Lehrerzimmer. Damit sind die Planungen aber nicht abgeschlossen, es gebe durch die sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Schüler auch innerhalb einer Altersgruppe viele Bedarfe, so Schulleiter Schmitz. So soll etwa ein Multifunktionsraum für Schwarzlichttheater, Versammlungen und Events sowie platzintensive pädagogische Maßnahmen eingerichtet werden, ein „Snoezel-Raum“ zum Entspannen steht ebenso auf der Wunschliste wie die weitere Gestaltung des erweiterten Schulhofs.

Geistiger Vater des Boulderraums ist Sebastian „Seppo“ Dietrich. Der ist nicht nur Fachlehrer an der Schule, sondern auch Klettertrainer, geht mit seinen Schützlingen auch regelmäßig an der Topropewand im benachbarten Sturmius-Gymnasium klettern, hat das Konzept für den neuen Raum erstellt und durch seinen handwerklichen Hintergrund auch die Umsetzung überwacht. Da er in seiner Freizeit ambitionierter Mountain-Biker ist, begrüßt Dietrich den Spinningraum ebenso.

An der Astrid-Lindgren Schule werden Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur zehnten Klasse betreut. Als Abschlüsse sind neben Förderschulabschlüssen auch der Hauptschulabschluss und die Sek I Abschlüsse 10 a und 10 b möglich. Schmitz berichtete: „Sehr viele unserer Schüler kommen in Ausbildung und Arbeit. Bislang ein Schüler hat sich sogar weiter qualifizieren können und hat ein Studium geschafft.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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