Olef

Kaiser Wilhelm rauscht durch Olef

Von Nicole Gutmann und
Manfred Lang

Aus der Bildersammlung „Kirmes in Olef“: Frühschoppengesellschaft im Garten der Gaststätte Röhl am Kirmesmontag, 1913 mit (stehend v.l.) Otto Röhl, vermutlich Polizei-Sergeant Biert aus Schleiden, fünf Musikanten aus Köln und dahinter Ferdinand Röhl, Rudolf Röhl und Joseph Röhl, dann (liegend bzw. sitzend v.l) Leo Röhl, Schwiegertochter Röhl, Anna Röhl, (?) Kreuder, Otto Meltzow, Maria Röhl und Sophia Röhl. (Repro: Stadtarchiv Schleiden)


Hotspot in der Stadt Schleiden für Fotografen, Eifelsteigwanderer und Eisenbahnfans – Die Vergangenheit der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist liegt zwar im Dunkeln, aber sie war eine der ganz alten und bedeutsamen Christengemeinden

Schleiden-Olef – Olef ist DAS Film- und Fotomotiv des Schleidener Tales. Das war schon zur Zeit der täglich verkehrenden „Flitsch“ (Eisenbahnlinie Kall-Hellenthal) so, wenn der Schaffner ortseingangs den gestoppten Zug verließ, um mit einer roten Fahne in der Hand Lok und Lokomotivführer über den von Fachwerkhäusern umringten Dorfplatz voranzugehen. Damit nix passiert und weder spielende Kinder („Pänz“), noch Personenkraftwagen dem Zug („Zoch“, „Iesebahn“)) vor die Puffer kommen.

Das Motiv des Wimpel-bewehrten „Iesebahnebähners“ oder „Bahnemanns“, wie Beschäftigte der Eisenbahn im ortsüblichen Dialekt genannt werden, der dem Personenzug über den wegen seiner Form auch „Dreiecksplatz“ genannten Dorfanger vorangeht, ist wohl zehntausendfach aufgenommen worden. Allein bei der letzten Fahrt der „Flitsch“ zum Fahrplanwechsel (Winterfahrplan auf Sommerfahrplan) am 30. April 1981 säumten Hunderte Fotografen und Filmer die Strecke durchs Urft- und Oleftal, darunter natürlich auch Fernsehleute.

Im Fernsehen wurde in der Sendung „Mittwochs in…“ aus dem Gemünder Kursaal 1981 auch die von einem Native-Speaker nicht ganz ernst gemeinte Erklärung ausgestrahlt, warum Olef „Olef“ heißt. Den tatsächlich 1130 erstmals erwähnten gleichnamigen Fluss, die „Olefa“, und den 1252 erstmals schriftlich in eine Urkunde beschriebenen Ort, behauptete ein Eifeler Schlitzohr im WDR-Fernsehen, habe es schon zu Zeiten des biblischen Paradieses gegeben.

Adam und Eva nämlich seien schon dort gewesen – diese Perikope müssen die Autoren der Genesis im 1. Buch der Bibel dann allerdings vergessen haben… Die beiden Erstgeschaffenen kreuzten nach der Vertreibung aus dem Garten Eden die noch namenlose Olef beim noch nicht existierenden Dorf.

Ob der Fluss damals Hochwasser führte, ist nicht überliefert, Brücken gab es jedenfalls noch keine. Und so musste Adam seine Eva mit Engelszungen und verzückenden Redewendungen über den Fluss locken, wollte er sie nicht gleich durch die Fluten tragen… Wobei er – natürlich auf Nordeifeler Platt - die Worte benutzt haben soll: „O leev Ev‘“, also „Oh liebe Eva!“

  • „Oh, liebe Eva!“

    Nach dieser Version geht „Uhleff“ also auf eine Gewässerüberquerung der biblischen Stammmutter zurück. Ob Kain und Abel auch im Ort zwischen Nierfeld und Schleiden geboren worden sind, ist ungewiss. Kirchliche Tatsache aber ist, dass Olef nicht nur eine der ältesten Kirchen im ganzen Umland besitzt, die Johannes dem Täufer (Johannes Baptist) geweiht ist, sondern auch eine der ältesten und bedeutendsten Pfarreien. Sie erstreckte sich einst im Norden sogar bis nach Voißel (heute Pfarre Bleibuir, Stadt Mechernich).

    So wie Olef „weltlich“, also zivilrechtlich zur Gemeinde Dreiborn und ab 1940 zur Kreisstadt Schleiden gezählt wurde, so unumstößlich gehörten viele Kirchengemeinden aus dem heutigen Stadtgebiet zur Pfarre St. Johannes Baptist in Olef, deren Pfarrer zur Zeit der Drucklegung dieses Heftes Pfarrer Philipp Cuck war.

    Der wegen seines „Schnurres“ (Schnurrbart) und seiner energischen Art („Doifänker“, „Schwadronöres“) bekannte Pfarrherr („Pastuhr“) mit dem Titel „Eifelvikar“ hat das gesamte Schleidener Tal („Schleedene Dall“) und die es umgebenden Berge kirchlich unter sich – von der Grenze zum Königreich Belgien in den Highlands um Losheim („Lu-essem“) und Hollerath/Udenbreth („Holdert/Ogdebrett“) bis in die Niederungen von Mauel und Malsbenden („Moolsbönde“), die zu St. Nikolaus in Gemünd („Jemöngk“) zählen.

    Tatsächlich bekam Olef seinen Namen übrigens durch „Silmann von Olef“, einem Vasallen des „Friedrich von Schleiden“. Östlich von Olef entspringen der Selbach und der Rosselbach, die beide in die Olef münden. Die vorgebliche „Jahrhundertflut“ vom 14. auf den 15. Juli 2021 richtete immense Schäden in Olef an, wie im ganzen Schleidener Tal. In der Geschichte von „Uhleff“ spielten auch zwei Brandkatastrophen eine große Rolle.

    1697 vernichtete eine Feuersbrunst den Ortskern, nur die massive Pfarrkirche („Fahrkirch“) blieb stehen. Rings um den vermutlich durch das Feuer („Füür“) frei gewordenen dreieckigen Platz in der Dorfmitte entstanden im 17. und 18. Jahrhundert die heute noch zu bewundernden Fachwerkgehöfte („Faachwerkjehööschte“).

  • 68 Stunden Dauerlöscheinsatz

    1980 brannten die beiden Tragluft-Lagerhallen des Einweggeschirrproduzenten und Vertreibers „Papstar“ nieder, die direkt an den historischen Ortskern grenzten, gefüllt mit Einweggeschirr und Plastikbesteck, circa 70 Millionen Einzelteilen.

    Das Feuer loderte tagelang, es gab eine mehrere Hundert Meter hohe Rauchsäule („Schwallek“), glimmende Pappenteller flogen bis zur Broicher Höhe durch die Luft. Der Brand konnte nicht gelöscht werden, die Feuerwehren bemühten sich, angrenzende Gebäude zu schützen. Sie befanden sich am Ende 68 Stunden im Dauereinsatz. Logistikzentrum und Verwaltungszentrale der Firma wurden noch im gleichen Jahr nach Kall verlegt.

    1997 änderten sich die Eigentumsverhältnisse, „Papstar“ in Kall und die CL.RICK Produktionsgesellschaft GmbH & Co. KG in Olef. Erster beschäftigt sich mit dem Vertrieb, Letztere mit der Herstellung von Einmalgeschirr, Verpackungs- und Lebensmittelschalen aus Frischfaser- und Zellstoffkarton. Später Spezialisierung auf die Herstellung von Funktionsverpackungen aus Papier als Alternative zu Verpackungen aus Kunststoff und Aluminium, in denen Lebensmittel bei bis zu -40°C gefroren und bis 220°C gebacken werden können.

    „Firma Rick unter den besten Fünf“ titelte die „Kölnische Rundschau“ 2019, deren Lokalredaktion für die NRW-Eifel sich auch in der Stadt Schleiden, nämlich in der Dreiborner Straße in Gemünd befindet. Geschäftsführer der Firma Rick war und ist Bert Kantelberg. Das Unternehmen geht auf die Handleder-Pappenfabrik von Oswald Matheis und Richard Virmond (1873) zurück, die an Walter Meller aus Olef verkauft wurde, der 1917 im 1. Weltkrieg fiel.

    1918 erwarben Leo Louis und Emil Herbrand die Fabrik und bauten sie nach Hochwasserschäden wieder auf und nannten sie ab 1920 „Holzstoff- und Lederpappenfabrik Olef GmbH“. Das Unternehmen, das bis 1972 Holzfasern zu Vollpappe verarbeitete, wurde lange von der Familie Louis weitergeführt.

    Mitte der 1990er Jahre erfolgte die Umstellung auf Produktion von Wellpappe, 2007 wurde das Werk verkauft und in „Pappen Olef GmbH“ umgewandelt, modernisiert und auf die Herstellung von Faltschachteln, Polster, Einlagen und Displays umgerüstet. Viele neue Kunden kamen hinzu, unter anderem das Bonner Weltunternehmen HARIBO. Die „Pappen Olef GmbH“ wurde zum Dienstleistungsbetrieb, der Rohpappe bezieht und zu Kartonagen verarbeitet.

    Wegen Holz verarbeitender Vorgängerunternehmen, der Pappenfabrik Matheis in Olef und der Pappenfabrik Nierfeld, war 1932 die Freiwillige Feuerwehr Olef gegründet worden. 1962 errichtete sie ein neues Gerätehaus in der Ortsmitte und feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Wenige Jahre nach der Kommunalen Neugliederung 1972 löste sich die Feuerwehr Olef auf.

    Die genannten Holz- und Zellstoff-verarbeitenden Betriebe waren nicht das einzige Gewerbe in Olef. 1935 verfügte der Ort mit 540 Einwohnern über eigene Pfarrei und eigene Schule, zwei Gastwirtschaften (Hermann Müller und August Röhl), die Holzstoff- und Lederpappenfabrik Louis & Co., die Holzstofffabrik Oswald Matheis, die Bauunternehmen Franz Schneider und Paul Stollenwerk sowie die Fahrzeugreparateure Johann Müller und Wilhelm Müller.

  • Lützenberg und Olefer Auel

    Im Geschäft von Heinrich Urhahn wurden Kolonialwaren verkauft, es gab den Bäcker Wilhelm Hermanns, die beiden Schuster („Schohmeicher“) Heinrich Müller und Peter Müller, Stellmacher Albert Breuer, die drei Schreiner („Schrengere“) Albert Breuer, Stefan Braun und Peter Dautzenberg, die zwei Schneider („Schnegge“) Wilhelm Kirsch und Josef Mehren, den Müller („Mölle“) Wilhelm Dautzenberg, Friseur Albert Wolter sowie die Näherinnen („Nähdesch“) Helene Stollenwerk und Helene Klinkhammer.

    Stark an Einwohnern zugenommen hat Olef in den 1960er und 1970er Jahren durch die neuen Siedlungsgebiete „Olefer Auel“ und „Lützenberg“. Die Einwohnerzahl kletterte auf über Tausend und machte das Dorf am gleichnamigen Fluss zum drittgrößten Stadtteil. 2021 hat Olef um die 1200 Einwohner.

    Ein Höhepunkt in der Dorfgeschichte war der Aufstieg des noch kleinen Sportvereins FC Olef, Vorgänger der heutigen SG Oleftal, in die Landesliga – und zwar am Sonntag, 9. Juni 1968, nach einem Entscheidungsspiel gegen Blau-Weiß Köln im Schlossparkstadion von Liblar, das der FC Olef unter seinem legendären Trainer Hans Förster  1:0 für sich entschied.

    Der Verein war 1946 gegründet worden und holte bereits in der Saison 1947/48 die Kreismeisterschaft. Da die Kicker erst seit 1953 über einen eigenen Sportplatz verfügten, trugen sie ihre Heimspiele bis dahin in Vogelsang und Wiesgen aus. Der Aufstieg in die Landesliga 1968 fiel den Olefern nicht in den Schoß - Trainer Hans Förster hatte bereits seit Langem Schüler- und Jugendmannschaften trainiert und die „Jahrhundertelf“ überwiegend aus eigenem Nachwuchs geformt.

    Weitere Vereine im Ort sind die Bürgergemeinschaft Olef e.V., Pro Gemeinderat Olef/Nierfeld e.V. und der Junggesellenverein Olef e.V., in dem auch Mädchen mitmachen dürfen. Die Karnevalsgesellschaft Olefer Jecken gibt es seit 2006. Sie veranstaltet Karnevalssitzungen und unterhält Tanzgruppen und ein Männerballett, die auch an auswärtigen Veranstaltungen teilnehmen. Die Karnevalsumzüge in Gemünd und Schleiden unterstützen die Olefer mit eigenen Wagen und Fußgruppe.

    Regelmäßige Veranstaltungen im Ort sind der Antik-, Kunst- und Handwerkermarkt, seit 1997 jährlich am 4. Sonntag im August auf dem Dorfplatz mit mehr als 70 Ausstellern, die vom Junggesellenverein seit 2017 wieder organisierte Kirmes und das Pfarr- und Kirchfest, das im Vor-Corona-Jahr 2019 zum 46. Mal begangen wurde.

    1997 war das sogenannte „Olefer Jubiläumsjahr“. Das (mindestens) 500-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Johannes Baptist wurde gefeiert. In einer Ausstellung wurden sakrale Gegenstände gezeigt. Das knapp drei Meter hohe Dorfkreuz („Krüzz“) in der Mitte des Dreiecksplatzes wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und vermutlich aus einem älteren Wegekreuz und Teilen eines Grabkreuzes zusammengesetzt.

    Zur Erhaltung des Gebäudeensembles rund um den Dorfplatz stellte die Stadt Schleiden 1983 nicht weniger als 28 Gebäude unter Denkmalschutz. Die 1884 durch den Ort gebaute Eisenbahnstrecke wurde seit ihrer Stilllegung 1980 in den letzten Jahren vor Corona wieder ehrenamtlich von einer Eisenbahninitiative betrieben, aber durch das verheerende Juli-Hochwasser 2021 zerstört.

  • Letzte Panzer 2004

    Es war die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal, die seit 2008 zwischen Pfingsten und Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen („Sonn- und Fierdaach“) Nostalgiefahrten durchführte. Der letzte Personennahverkehrszug fuhr 1981, der letzte Gütertransport 1994, der letzte Panzertransport fuhr 2004 an der Panzerverladerampe Höddelbusch vom aufgegebenen Truppenübungsplatz Vogelsang ab.

    Zum Schulbezirk Olef gehörten 1830 Nierfeld, Anstois, Diefenbach und Ettelscheid, später auch noch Herhahn. Das Schulhaus grenzte seit 1835 an den Garten des Pfarrhauses am Dorfplatz und war bis 1904 einklassig, ab da mit zwei Klassen ausgestattet.

    Kleiner Scherz am Rande: Das Schulgebäude wurde 1838 bis 1849 gleichzeitig vom amtierenden Bürgermeister von Dreiborn, Mathias Irmen, als Amtssitz genutzt. Der erste Bürger von „Drommert“ und Umgebung musste seinen Sitz nach einem tiefergehenden Zwist mit deneigenen Bürger von Dreiborn bis zu seinem Tod ins Tal verlegen. Als Schulhof mussten die „Schöllköngde“ (Schulkinder) übrigens den Dorfplatz benutzen, über den die Hauptverkehrsstraße verlief und seit 1884 auch noch die Eisenbahn.

    1911 rauschte Kaiser Wilhelm II., der zuvor Aachen, Monschau und Schleiden besucht hatte, durch das geschmückte Olef. Die Bevölkerung säumte die Straße, Kinder winkten mit Fähnchen, bekamen aber in der anbrechenden Dämmerung nicht viel vom Hohenzoller aus Berlin zu sehen. Es war bereits 18 Uhr, das Auto fuhr schnell, registrierte die Schulchronik…

    1910 beschloss der Gemeinderat einen Schulneubau in verkehrsmäßig ungefährlicher Lage am Nordrand des Ortes, erst 1927 wurde dieses Gebäude tatsächlich in Betrieb genommen. Es verfügte über drei Klassenräume und drei Lehrerdienstwohnungen, die Unterklasse (1. und 2. Schuljahr) mit 46 Kindern, die Mittelklasse (3. und 4. Schuljahr) mit 28 Kindern und die Oberklasse (5. bis 8. Schuljahr) mit 34 Kindern.

    Nach der Schulreform Ende der 1960er Jahre bis Ende 1971 wurden übergangsweise noch Grundschüler im ehemaligen Volksschulgebäude unterrichtet, das heute als Kindergarten in Trägerschaft des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen dient.

    Die um 1300 erstmals erwähnte Pfarrkirche hatte bereits mehrere Vorgängerbauten. Die Geschichte der Pfarre liegt im Dunkeln, aber Olef dürfte einer der Hauptstützpunkte bei der Christianisierung des Landstrichs gewesen sein. Die heute zweischiffige spätgotische Hallenkirche war Tauf- und Mutterkirche eines weiträumigen Einzugsgebietes, u.a. der Herrschaft Dreiborn mit den Kapellen Dreiborn, Gemünd, Dottel und Heistert, dem Schleidener Land Überruhr mit Kapelle Walberhof, später Wollseifen.

    Ein Leinwandgemälde im Kircheninnern stammt aus dem 17. Jahrhundert, das Glockengeläut besteht aus drei Glocken von 1440, 1443 und 1956. Während der Pest 1669 wurden die Toten von Herhahn und Morsbach zur Vermeidung der Ansteckung nicht durch den Ort, sondern über eine Furt der Olef und durch eine nachträglich angebrachte Öffnung in der südlichen Mauer des Kirchhofs zum Friedhof gebracht, dem so genannten „Pesttörchen“.

    Das Pfarrhaus (heute: Oleftal 12) stammt von 1745. Vom ursprünglichen Gartengrundstück wurde 1832 eine Parzelle abgetrennt und darauf die katholische Schule errichtet. Beide Gebäude sind nach wie vor durch eine Mauer verbunden, im Torbogen ist die Jahreszahl 1742 eingeritzt.

    1929 wurde das Kriegerehrenmal in der Friedhofsmauer der Pfarrkirchen errichtet. Es war für die Aufnahme der Namen so zahlreicher Gefallener, wie Olef sie im Zweiten Weltkrieg zu beklagen hatte, zu klein. Der örtliche Architekt Peter Müller entwarf eine neue Gedenkstätte für alle Gefallenen. Sie wurde 1967 eingeweiht.

  • Eifelsteig führt durch den Kern

    Durch das moderne Olef führt heutzutage der Eifelsteig, eine der attraktivsten Fernwanderrouten im deutschsprachigen Raum. Er führt auf 313 Kilometern Länge in 15 Tagesetappen zwischen 15 und 28 Kilometern Länge von Aachen nach Trier – mitten („metze“) durch den Olefer Ortskern.

    Ein beliebtes Fotomotiv ist der „Verrückte Stuhl“ („Beuchet-Stuhl“), er wurde dem Dorf 2013 von Prof. Dr. Erbach aus Wetzlar gestiftet. Menschen, die sich auf der Sitzfläche des Stuhls befinden, wirken von einer ausgewiesenen Stelle aus betrachtet wie geschrumpft. Eine optische Täuschung… Noch besser wirkt das Experiment mit zwei Personen: eine auf der Sitzfläche des Stuhls und eine an den Stuhlbeinen. Die Menschen an den Beinen wirken riesig gegenüber der auf dem Stuhl sitzenden Person.

    Das Hotel Hermanns stellt heute die einzige Einkehrmöglichkeit in Olef dar, mit barrierefreiem Zugang und Mitnahme von Haustieren, wird gerne für Familienfeiern gebucht. Moderne Unternehmen in Olef sind außerdem das Busunternehmen „Dardenne Reisen“. Es wurde 1955 von Rudolf Dardenne zunächst als Mietwagenunternehmen gegründet, und nach dessen Tod 1986 vom Sohn Gerd Dardenne ausgebaut.

    „Dardenne Reisen“ verfügt zurzeit über 50 Fahrzeuge und fährt im Linienverkehr der Regionalverkehrsgesellschaft Köln (RVK) und Euregio-Maas-Rhein sowie im Schullinienverkehr. Das Autohaus Herten Eifel GmbH ist bereits über 80 Jahre alt und zog 2018 von Embken nach Olef. Es ist einer von vier Standorten des Unternehmens. Vorher residierte am gleichen Standort in Olef das Autohaus Dautzenberg, ein 1950 gegründetes Familienunternehmen.