Schleidener Feuerwehr für Waldbrände gerüstet


„Genießen Sie die umliegende Natur, die Wälder und den Nationalpark Eifel – aber bitte ohne Zigarette und Lagerfeuer“, so die eindringliche Bitte von Bürgermeister Ingo Pfennings an alle Gäste sowie Bürgerinnen und Bürger des Schleidener Stadtgebietes.

Hintergrund ist die gestern seitens des Nationalparks Eifel herausgegebene Pressmitteilung, in der eindringlich davor gewarnt wird, bei der aktuellen Trockenheit und den extremen Temperaturen die Gefahr von Bränden in den Wäldern nicht zu unterschätzen und sich dringend an die Verhaltensregeln zu halten. „Kein Feuer, nicht rauchen. Jede Zigarette ist brandgefährlich. Ein Funke genügt, um Waldbrände auszulösen“, zitiert Pfennings aus der Pressemitteilung. Weiter bitte die Nationalparkverwaltung, nicht auf Waldwegen oder Zufahrten in den Wald zu parken, da diese im Ernstfall als Rettungswege dienen, was so natürlich auch für alle Waldbereiche außerhalb des Nationalparks gelte. „Auch kleinste Waldbrände sollten sofort über den Notruf 112 der Feuerwehr gemeldet werden - denn im Ernstfall komme es auf jede Minute an“, so der Bürgermeister.  „Auch wenn wir uns sowohl personell als auch materiell bereits intensiv auf das Szenario Waldbrand vorbereitet haben, birgt dieses unkalkulierbare Risiken, beispielsweise durch die Trockenheit der Vegetation, starke Winde oder eine nah an den Wald herangehende Bebauung, beispielsweise in Gemünd oder besonders Wolfgarten. Daher kann es bei einem Waldbrand schnell um Leib und Leben gehen, so dass die Gefahr nicht unterschätzt und Anmarschwege unbedingt freigehalten werden müssen“, führt Pfennings aus.

Jüngst hatte es im Hetzinger Wald bei Nideggen-Schmidt einen Brand von rund 200 Quadratmetern gegeben, der aufgrund eines widerrechtlich angelegten und nicht richtig gelöschten Lagerfeuers entstanden ist. Rund 50 Feuerwehrkräfte waren bis in späten Abendstunden im Einsatz.

Auch die Feuerwehr der Stadt Schleiden hat sich in den letzten Jahren intensiv auf die Bekämpfung von Waldbränden vorbereitet. Es wurde beispielsweise umfangreich in Ausrüstung investiert. „Erst seit wenigen Tagen steht ein Tankwagen zur Verfügung, der 15.000 Liter Wasser zur Einsatzstelle bringen kann“, so Wolfgang Fuchs, Stabsstellenleiter Brand- und Katastrophenschutz bei der Stadt Schleiden. Im vergangenen Herbst habe der Rat der Stadt Schleiden den Auftrag zur Beschaffung eines speziellen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugs mit einem Auftragsvolumen von über 500.000,00 Euro erteilt.

Alle Einheiten der Feuerwehr Schleiden wurden mit speziellen Gerätschaften zur Waldbrandbekämpfung, wie beispielsweise Löschrucksäcken, Waldbrandhacken und besonders geeigneten Schläuchen, Armaturen und Strahlrohren ausgestattet. Für alle Einsatzkräfte wurde darüber hinaus eine leichte Einsatzkleidung beschafft, die für den Einsatz bei Wald- und Vegetationsbränden bestens geeignet sei, führt Fuchs weiter aus. Eine ergänzende persönliche Schutzausrüstung solle kurzfristig angeschafft werden und für das kommende Jahr sei geplant, ein geländegängiges Kleinfahrzeug, einen sogenannten ATV (All-Terrain-Vehicle), zu beschaffen.

Nicht zuletzt investierte die Feuerwehr auch im Ausbildungsbereich: Neben einer Fortbildung für den Führungsstab der Feuerwehr Schleiden, wurde in Kooperation mit dem Verein @fire vor Ort in Schleiden ein Seminar für Einsatzkräfte zur effektiven Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden durchgeführt. Eine Vielzahl von Einsatzkräften besuchten zudem Seminare und Fortbildungen beim Kreisfeuerwehrverband Euskirchen sowie dem Institut der Feuerwehren in NRW in Münster. „Bei einer großen Stadtübung der Gesamtfeuerwehr im vorletzten Jahr im Bereich Wolfgarten, konnte das Erlernte erfolgreich umgesetzt und angewendet werden“, so Fuchs abschließend.

Die Feuerwehr Schleiden sieht sich bestens gerüstet und vorbereitet, schließt sich jedoch der eindringlichen Warnung des Nationalparks an, denn ein Feuer, welches präventiv verhindert werden kann, muss gar nicht erst bekämpft werden. Wer einen Brand verursacht, dem können die Schäden für Mensch, Tier und Landschaft teuer zu stehen kommen, denn nicht selten erreichen diese hohe Beträge.

Downloads