80 Jahre nach der Befreiung – Besuch des KZs Auschwitz  


Das Jahr 2025 ist ein Jahr des Erinnerns – es jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des KZs Auschwitz und die Kapitulation Deutschlands am Ende des Zweiten Weltkriegs. Die letzten Zeitzeugen sterben und unsere Kinder und Jugendlichen haben nicht mehr die Chance aus erster Hand zu hören, wie das Leben, die Verfolgung und das Schicksal der Menschen im Dritten Reich war.

Bestehen bleiben jedoch die Orte, an denen die Gräueltaten an denjenigen geschahen, die nicht zur nationalsozialistischen ‚Volksgemeinschaft‘ gehörten: Juden, politisch Verfolgte, Sinti und Roma, Homosexuelle und Zeugen Jehovas, um nur einige der Opfergruppen zu nennen. Einer dieser Orte, der geradezu symbolisch für die Verfolgung der genannten Gruppen steht, ist das ehemalige KZ Auschwitz, das heute eine viel besuchte Gedenkstätte ist und an dem die Erinnerungskultur fest verankert ist.

Über dreißig Zehntklässler machten sich mit ihren Geschichtslehrerinnen Birgit Barrelmeyer und Natalie Ronig auf den Weg, um sich diesem Erbe und der Erinnerung an die Ermordung von Millionen Menschen zu stellen. Dass dies nicht ohne Vorbereitung geht, erscheint leicht verständlich. An mehreren Nachmittagen hatte sich die Gruppe getroffen, um die Fahrt vorzubereiten und sich dem sicherlich nicht immer ganz einfachen Thema zu nähern.

Los ging es kurz vor den Osterferien und der erste Zwischenstopp galt der Gedenkstätte „Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz“ in Erfurt. Hier wurden im Dritten Reich die Krematoriumsöfen für das KZ Auschwitz gebaut und nicht zum letzten Mal während der Fahrt stellte sich die Frage nach der Verantwortung, die jeder Einzelne bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Politik trug.

Weiter ging es von dort aus nach Auschwitz, wo das Stammlager und das Lager Auschwitz-Birkendorf auf dem Programm standen. Für die Schülerinnen und Schüler gab es neben einer Vielzahl von Fakten eine Menge von Denkanstößen. Neben dem Konzentrationslager konnte auch die Synagoge in Auschwitz besucht werden und es gab eine kleine Stadtführung auf den Spuren des ehemaligen jüdischen Lebens in der Stadt – durch die Nationalsozialisten wurde diese Kultur und die in der Stadt lebenden Menschen ausgelöscht.

In Krakau, der nächsten Station auf der Reise, konnten die Jugendlichen das ehemalige jüdische Viertel, Oskar Schindlers Fabrik und einige Drehorte von Steven Spielbergs Film ‚Schindlers Liste‘ besuchen. Dies stand im Kontrast zum pulsierenden Leben der von vielen Studenten bewohnten Stadt – Krakau ist immer eine Reise wert.

Als letzte Station besuchte die Gruppe Dresden, das durch seine fast vollständige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und seinen Wiederaufbau in den letzten Jahrzehnten mit seinen Gebäuden – hier ist vor allem die Frauenkirche zu nennen – beeindruckte.

Was bleibt als Fazit einer solchen Reise? Das Unvorstellbare lässt sich ein wenig besser verstehen, wenn man an den Ort des Geschehens fährt, wirkliches Begreifen fällt trotz allem schwer. Und unser Nachbarland Polen ist eine Reise wert, denn Europa lebt vom Verstehen der Geschichte, von der Verständigung unter den verschiedenen Menschen, um den europäischen Gedanken zukunftsweisend zu verwirklichen.

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