"Gerade noch im grünen Bereich"


Blickt man auf den Jahresabschluss 2024 zurück, ist die Trendwende bereits klar erkennbar.

2021:   6.020.902,27 Euro
2022:   5.678.815,54 Euro
2023:   2.807.523,25 Euro
2024:      214.204,40 Euro

Wie lange die Stadt Schleiden noch positive Jahresabschlüsse aufweisen kann, bleibt abzuwarten. Für das Jahr 2025 zeigt sich Stadtkämmerer Marcel Wolter noch leicht optimistisch, da die Steuererträge (auch aufgrund von Nachzahlungen im Gewerbesteuerbereich) noch recht stabil geblieben sind und die Personalstellen - vor allem im Baubereich - nicht besetzt werden konnten. Dennoch ist festzustellen, dass die Aufwendungen im Bereich der Kreisumlage, die Personalleistungen, Bauunterhaltung usw. stetig und teils massiv ansteigen.

Das Eigenkapital beläuft sich auf rund 30,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2024 exakt 16,77 % (Eröffnungsbilanz 2009: 20,54 %).  Der Mittelwert der Eigenkapitalquote der kleinen kreisangehörigen Kommunen liegt bei rund 40 %. Damit ist klar, die Stadt Schleiden hat Reserven, diese sind allerdings vergleichsweise niedrig.

Besonderheiten hat der Jahresabschluss 2024 nicht hervorgebracht. Ausreißer, mit Ausnahme des enormen Anstiegs der Pensionsrückstellungen von rd. 456.000 € gab es keine.

Die Verschuldung mit insgesamt 22,8 Mio. Euro zum Stichtag 31.12.2024 belastet den Handlungsspielraum der Stadt Schleiden. Im Jahr 2024 hat die Stadt Schleiden pro Einwohner exakt 32,05 Euro Zinsen gezahlt. „Dies war in der Vergangenheit schonmal wesentlich mehr“, erläutert der Stadtkämmerer und prognostiziert gleichzeitig, dass aufgrund des Investitionsvolumens in den nächsten Jahren der Kreditbedarf und damit voraussichtlich auch der Zinsbedarf wieder ansteigen werden.

„Auf der einen Seite befindet sich die Stadt Schleiden mitten im kommunalen Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe, der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und der dringend notwendigen Beseitigung zahlreicher Infrastrukturschäden, vor allem im Straßenbereich. Und auf der anderen Seite erhalten wir keine Mittel für zusätzliches Personal, welches diesen Investitionsstau abbauen soll“, erläutert Wolter.

Mit diesen finanziellen Rahmenbedingen lassen sich die künftigen Herausforderungen selbst nicht mittel- und langfristig bewältigen: „Die Stadt Schleiden hat in den letzten Jahren vor der Flutkatastrophe durchschnittlich 6 bis 10 Investitionsprojekte im Bau (Bilanzposition: Anlagen im Bau) abgewickelt. Im Jahresabschluss 2024 waren es 243 laufende Investitionsprojekte. Die Tendenz ist noch immer steigend. Viel mehr Arbeit mit der gleichen Mannschaft, eine einfache Rechnung“, erklärt Wolter abschließend.

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