Gezielte Pflegearbeiten erhalten Lebensräume für seltene Vogelarten im Nationalpark Eifel


Es ist ein ungewohntes Bild, wenn in diesen Tagen mitten in einem Nationalpark ein Forstmulcher Gebüsche entfernt. Doch der Einsatz des schweren Geräts hat einen guten Grund: Er trägt zum Erhalt wichtiger Offenlandbiotope bei. So werden am Freitag und Samstag in der sogenannten Pflegezone auf der Dreiborner Hochfläche, rund um den Kellenberg Ginster, Weißdorn und andere Gehölze auf einzelnen Flächen entfernt, um mosaikartige Strukturen zu erhalten. Dabei geht es um Grasland-Gebüsch-Komplexe, die sonst im Laufe der natürlichen Sukzession, also der natürlichen Entwicklung zuwachsen würden.

Während es auf dem Großteil der Nationalpark-Fläche darum geht, die Natur ihrer eigenen Dynamik zu überlassen, gibt es Pflegezonen, in denen Eingriffe möglich sind. Das ist dann sinnvoll, wenn es um den Erhalt wertvoller Biotope und der darin lebenden Arten geht, wie auf der Dreiborner Hochfläche. Hier leben Arten, die in der Europäischen Vogelschutzrichtlinie bzw. der Fauna-Flora Habitatrichtlinie gelistet sind. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind dazu verpflichtet, Lebensräume und Lebensstätten dieser Anhang-Arten zu erhalten und wiederherzustellen.

Grasland-Gebüsch-Komplexe gehören zu den charakteristischen Elementen der historischen Kulturlandschaft in der Eifel. Sie zählen zudem zu den typischen Sukzessionsstadien, also Entwicklungsstadien der Landschaft auf der Dreiborner Hochfläche seit der Ausweisung des früheren Truppenübungsplatzes Vogelsang. Die Fläche rund um den Kellenberg wird durch Schafbeweidung weitgehend offengehalten. Dort leben seltene Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper oder Neuntöter sowie seltene Heuschrecken.

Die in der Pflegezone stattfindenden Maßnahmen zum Erhalt bestimmter Arten wurden nach einem breiten Abstimmungsprozess des Offenlandpflegeplans für den Nationalpark Eifel festgelegt. Sie werden im Rahmen der Biotoppflege nach Bedarf in Abständen von wenigen Jahren wiederholt

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