Zu den oft übersehen Lebewesen in unseren aquatischen Gewässerökosystemen gehören Süßwasserschnecken und –muscheln. Sie ernähren sich überwiegend von Algen und abgestorbenem Pflanzenmaterial und haben damit eine wichtige Rolle in unseren Gewässern inne. Während Muscheln das Wasser, in dem sie leben, filtrieren, schaben Gewässerschnecken ihre Nahrung von Steinen, Blättern oder Holzstücken ab; beide Weichtiergruppen tragen dadurch entscheidend zur Reinigung des Wassers bei und fördern den Abbau organischer Stoffe.
Es gibt Arten, wie etwa die Flussnapfschnecke, die sich an strömungsreiche Fließgewässer angepasst haben, während andere, wie die Spitzhornschnecke, meist nur in stehenden Gewässern zu finden sind. Unter den Süßwassermuscheln gibt es einige wenige große, weitaus häufiger jedoch sehr kleine Arten wie etwa die Kugelmuscheln. Schnecken und Muscheln sind in aller Regel Zwitter mit sowohl weiblichen als auch männlichen Geschlechtsorganen.
Als bedeutende biotische Faktoren in unseren heimischen Gewässerökosystemen dienen zudem beide Weichtiergruppen Fischen, Amphibien und Wasservögeln als Nahrung. Jedoch bedrohen Gewässerverschmutzung, Lebensraumverlust und invasive Arten - wie die in unseren großen Fließgewässern weit verbreiteten Körbchenmuscheln - unsere heimische Wasserfauna. Der Schutz von Lebensräumen ist daher entscheidend, um die biologische Vielfalt der Binnengewässer zu erhalten. Obwohl klein und unscheinbar, sind die Weichtiere des Süßwassers Schlüsselakteure in unseren Gewässerökosystemen – und verdienen daher mehr Aufmerksamkeit, als sie bisher erhalten.
Der NABEAR-Arbeitskreis bietet am 15.11.2025 ein Seminar zum Thema „Weichtiere des Süßwassers“ an. Anmeldung unter anfrage@nabear.de.
Arbeitskreis „Pflanzen und Tiere“: Weichtiere des SüßwassersTermin: Sa. 15. November 2025 |
