Auch der Gemünder Kurpark wurde durch das Hochwasser 2021 stark geschädigt. Ziel von Rat und Verwaltung beim Wiederaufbau des Parks ist, das große Areal in Gänze wiederherzustellen und zu entwickeln. Dazu wurde die Fläche in zwei Bereiche aufgeteilt. Ein Bereich, die sogenannte Einstiegszone, umfasst die Fläche vom Kurhaus bis hin zur Minigolfanlage, und wurde priorisiert angegangen. Der zweite Bereich erstreckt sich über das gesamte Gebiet vom Rosenbad bis hin zur Jugendherberge und wird in den kommenden Monaten mittels einer Bürgerbeteiligung beplant.
„Die beiden Bereiche unterscheiden sich dahingehend, dass im Einstiegsbereich ein reiner Wiederaufbau betrieben wird – es wird also das wieder aufgebaut, was durch die Flut kaputt gegangen ist. Daher haben wir diesen Bereich vorgezogen und aufgrund der wiederaufbaubedingten geringen Handlungsspielräume keine Bürgerbeteiligung stattfinden lassen. Diese wird für die andere Seite in den kommenden Wochen und Monaten initiiert, um auf diesen Ergebnissen aufbauend einen Antrag für Fördermittel für die zweite Zone stellen zu können.“, führt Bürgermeister Ingo Pfennings aus. Da die Einstiegszone ein aktiver Bereich mit Sport-, Spiel und Konzertangeboten sein wird, solle das Thema Kur in die andere Fläche integriert werden, weswegen die vorher in der Einstiegszone beheimateten Kurbecken nicht mehr an der ursprünglichen Stelle installiert werden, so Pfennings.
Nachdem im Herbst 2024 mit den Bauarbeiten begonnen wurde, erstrahlt die Einstiegszone des Kurparks nun fast vollständig in neuem Glanz. Der Musikpavillon findet sich künftig an zentraler Stelle auf dem Festplatz, mit etwas mehr Abstand zu der an den Kurpark angrenzenden Wohnbebauung als bislang, wieder. Der Pavillon aus Holz mit begrüntem Dach, der die Akteure auf der Veranstaltungsfläche vor Sonne und Regen schützen wird, wird Ende des Sommers aufgebaut. Durch die neue Lage können auch die Gäste des Kurparkrestaurants sowie des im alten Nationalparktor geplanten Cafés die dort stattfindenden Veranstaltungen, beispielsweise die Kurkonzerte, das Kinderprogramm oder die friday concerts, optimal verfolgen.
Die neuen Wege führen jetzt direkt durch das vielfältige Angebot der Einstiegszone und nicht mehr unmittelbar an der Urft entlang. Die Wege wurden mit einer hellen Beschichtung, ähnlich einer wassergebundenen Oberfläche, optisch dem Festplatz angeglichen. Mit dem hellen Belag soll unter anderem einem Aufheizen im Sommer entgegengesteuert werden.
Im neuen Fitnessgarten werden sechs Outdoor-Fitnessgeräte angeboten, darunter Beintrainer, Ganzkörpertrainer, Rückentrainer und Massagegeräte. Diese speziell für den öffentlichen Bereich konzipierten Geräte dienen einfach und spielerisch der Stärkung von Kreislauf, Beweglichkeit und Koordination. Der Fitnessgarten dient nicht nur der Bewegung und körperlichen Fitness, sondern auch als Kommunikationsplatz, auf dem man sich austauschen und nebenbei etwas für die Gesundheit tun kann.
„Die Fitnessgeräte sind ganzjährig kostenfrei nutzbar und so positioniert, dass Eltern trainieren und trotzdem ihre Kinder auf dem neu gestalteten Spielplatz im Blick halten können“, führt Pfennings aus, der ebenfalls Vater ist. “Toll, dass so viele Kinder heute bei der offiziellen Eröffnung des Spielplatzes mitwirken konnten und durften“, freute sich Pfennings. Es sei doch viel schöner, wenn nicht nur Würdenträger, sondern vor allem die Zielgruppe eine Eröffnung vornehmen, in dem Fall unsere Jugend!

Der Spielplatz wird nun gestalterisch einer Nationalparkhauptstadt gerecht: Die Spielgeräte aus Holz wurden dabei optisch an die Wildtiere des Nationalparks angepasst. Die kleinen Besucher können sich künftig auf einem großen Spielturm im „Wildschwein-Design“ austoben. Neben weiteren Spielmöglichkeiten und -geräten, wie zum Beispiel Rutsche, Kletterstege und Nestwiege stehen auch stilisierte Wildschweine im Kleinformat als Wackeltiereberbereit.
Zusätzlich wird eine Neun-Loch-Minigolfanlage – voraussichtlich ab September - künftig wieder für Spiel und Spaß bei allen Altersgruppen sorgen. Nach dem Aufbau der Bahnen wird die Anlage optisch noch an das Thema „Nationalpark Eifel“ angeglichen. Die Minigolfanlage wird frei zugänglich sein und kann daher auch mit eigenem Equipment bespielt werden. Schläger und Bälle können aber auch in der Tourist Information oder im angrenzenden Kiosk ausgeliehen werden, der ebenfalls im Spätsommer errichtet werden wird.
Eine multifunktionale Grünfläche mit integrierten Sitzstufen zur wassergewandten Seite sowie neuen Sitzmöglichkeiten runden das neue Angebot ab. Bis auf einige Bäume, die im Herbst gepflanzt werden, wurden die Grünflächen bereits eingesät und durch Stauden und kleinere Gewächse ergänzt.
Die Kosten der Einstiegszone werden insgesamt (exklusive der Brücke zum Rosenbad) bei rund 2,3 Millionen € liegen. Davon entfallen auf den Spielplatz, inklusive der Tiefbauarbeiten, rund 250.000 €. Die gesamten Kosten werden über den kommunalen Wiederaufbauplan finanziert.
Das Gemünder Rosenbad ist über die bestehende Brücke über die Sommermonate fußläufig zu erreichen. Die Brücke bleibt während der Sanierung begehbar, lediglich nach den Sommerferien wird voraussichtlich eine Sperrung notwendig: Geländer und Belag der Brücke werden dann erneuert. Der Bereich vor dem Eingang des Freibades wurde durch eine neue Gestaltung nicht nur optisch aufgewertet: Durch eine lange Rampe konnte ein barrierearmer Zugang zum Evangelischen Altenheim geschaffen werden, der es ermöglicht, den Kurpark auch von dort aus leichter zu erreichen.
Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis, dass es auch bei der Ausführung der verbliebenen Arbeiten mitunter zu temporären Sperrungen kommen kann. Hierüber informiert die Stadt Schleiden auf ihrer Website und den Social-Media-Kanälen – dasselbe gilt auch für den Beginn der Bürgerbeteiligung der zweiten Zone.
„Herzliche Dank an alle, die sich in dieses Projekt eingebracht haben – die Einstiegszone ist bereits jetzt ein Highlight und wird nach ihrer Fertigstellung einen echten Mehrwert für viele verschiedene Zielgruppen bieten.“, zeigt sich der Bürgermeister dankbar. Er freue sich bereits jetzt darauf, die andere Uferseite zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln.