Mehr Grün, weniger Grau


Mit einer „Entsiegelungspartnerschaft“ fördert der Kreis Euskirchen die Umwandlung von Schottergärten, Parkplätzen oder anderen versiegelten Bereichen in naturnahe Flächen. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung zu verringern, wie z.B. Hochwassergefahr, Verlust von Biodiversität und die Entstehung von Hitzeinseln. Wer mitmacht und eine entsprechende Fläche entsiegelt, darf sich auch über eine satte finanzielle Unterstützung freuen. Denn der Kreis finanziert die komplette Bepflanzung der neuen Naturinsel und beauftragt dazu einen Gartenbaubetrieb.

„Damit schaffen wir einen attraktiven Anreiz für die Bürgerinnen und Bürger, die versiegelten Flächen wieder in naturnahe Biotope zu verwandeln“, sagt Achim Blindert, der Allgemeine Vertreter des Landrats und zuständige Geschäftsbereichsleiter. „Durch die Umwandlung von Beton- und Asphaltflächen in naturnahe Grünflächen wird der lokale Wasserhaushalt verbessert, Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen und die städtische Hitzebelastung gesenkt.“

Wie funktioniert die Entsiegelungspartnerschaft?

Die Bürgerinnen und Bürger können sich für die Entsiegelungspartnerschaft bewerben. Dazu müssen sie sich mit Name, Adresse, Nachweis des Grundstückeigentums (Grundbucheintrag), Geo-Daten bzw. Flurstück und einem Foto der zu entsiegelnden Fläche auf dem Service-Portal des Kreises Euskirchen bewerben: https://serviceportal.kreis-euskirchen.de/ (Suchbegriff: Entsiegelungspartnerschaft) oder über den QR-Code.

Alle weiteren wichtigen Informationen wie etwa die Mindest- und Maximalgröße der Flächen sowie die Rahmenbedingungen sind ebenfalls auf der Internetseite zu finden.

Die Flächen werden im Anschluss von der Kreisverwaltung mithilfe eines Punktesystems bewertet und ausgewählt. Die Bewertungskriterien des Punktesystems beruhen auf einer Klimarisikoanalyse und der Flächengröße (größere Flächen bekommen mehr Punkte).

Nach der Zusage haben die Bürgerinnen und Bürger zwei Monate Zeit, ihre Fläche zu entsiegeln. Dies dokumentieren sie mit einem zweiten Foto. Im Anschluss  wird die entsiegelte Fläche von einem Gartenbauunternehmen naturnah bepflanzt.

Wie finanziert der Kreis das Projekt?

Die Entsiegelungspartnerschaft ist Teil einer Reihe von naturbasierten Klimawandelanpassungsmaßnahmen, die im Rahmen des Projekts

„LAND4CLIMATE“ von der Europäischen Union finanziert werden. Der Kreis Euskirchen nimmt an diesem Projekt als eine von insgesamt sechs europäischen Regionen teil. „In all diesen Regionen geht es darum, Vorsorgemaßnahmen auf Privatflächen im Siedlungsbereich und in der offenen Landschaft gegen Klimarisiken wie Starkregen, Hitzeinseln, Bodenerosion und Biodiversitätsverlusten umzusetzen und die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse an andere Regionen weiterzugeben“, erläutert Jonathan Schulze von der Abteilung „Kreisentwicklung und Planung“. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren. Insgesamt stehen für die Entsiegelungsmaßnahmen für die Jahre 2024/2025 200.000 Euro zur Verfügung.


Info

Kreis Euskirchen
Geschäftsbereich V – Team 61.1 – Kreisentwicklung und Planung
EU-Projekt: Land4Climate
Herr Jonathan Schulze
Telefon 02251 15-8840
jonathan.schulze@kreis-euskirchen.de