Feuerwehrgerätehaus Herhahn: Baubeginn im Oktober


Die lange Zeit des Wartens hat nach einer intensiven Planungs- und vor allem Genehmigungsphase nun ein Ende: Im Oktober 2025 soll endlich mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Herhahn begonnen werden. Hierzu hatte die Stadt Schleiden bereits im Juni 2023 den entsprechenden Bauantrag gestellt und diesen aufgrund neuer Anforderungen im Dezember 2024 aktualisiert eingereicht. Die Baugenehmigung traf dann Anfang September im Schleidener Rathaus ein.

„Ab Oktober sollen die Bagger endlich rollen“, so Armin Fischbach, Stabsstellenleiter Hochbau bei der Stadt Schleiden. „In Kürze werden die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten beauftragt, so dass dem Baustart nichts im Wege steht.“ Es sei geplant, das Projekt mit einem Bauvolumen von rund 3,2 Millionen Euro im Frühjahr 2027 fertigzustellen.

„Das Projekt ist eine Investition in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“, freut sich der Bürgermeister über den Baustart. „Unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte verdienen moderne Bedingungen, um ihre wichtige Arbeit leisten zu können.“ Neben dem „Regelbetrieb“ einer Löschgruppe, müsse besonders diese Löschgruppe auch die hohe Belastung und das immer größere Aufgabenspektrum durch die Liegenschaft Vogelsang kompensieren. Sumerisch die größte Belastung sei die zentrale Unterbringungseinrichtung der Bezirksregierung für Flüchtlinge, die sogenannte ZUE Vogelsang. Vom Komplexitätsgrad her seien aber auch die anderen Einrichtungen und Liegenschaften innerhalb von Vogelsang nicht zu unterschätzen – besonders in Kombinationen mit ihrer Lage und der örtlichen Topografie, so der Bürgermeister.

17/2025 - Bild 02: Ansicht des neuen Feuerwehrgerätehauses in Herhahn.

Auf dem Eckgrundstück am Kreisverkehr, Abzweig Dreiborn, soll daher ab Oktober eine moderne Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen, Sanitär- und Umkleideräumen sowie einem großen Schulungsraum entstehen, um damit optimale Bedingungen bei Einsätzen und bei der Ausbildung zu schaffen. Auch einen zusätzlichen Stellplatz für einen Tankwagen wird es künftig in Herhahn geben. Besonders wichtig im Einsatzfall: Parkplätze direkt hinter dem Gebäude sorgen künftig für einen schnellen und direkten Zugang zum Gebäude.

Bei der Bauweise setzt die Stadt Schleiden auf Nachhaltigkeit: „Das Gebäude wird mit einer Luft-Wärmepumpe beheizt und auf dem Hallendach erzeugt eine Photovoltaikanlage künftig umweltfreundlichen Strom“, führt Fischbach aus. Die moderne und umweltfreundliche Lösung spare auch langfristig Kosten.

Das aktuelle Feuerwehrgerätehaus ist längst zu klein geworden und erfüllt nicht mehr die aktuellen Anforderungen. In den letzten Jahren sind sowohl Fahrzeuge als auch Technik in den Dimensionen gewachsen, gleichzeitig ist auch die Anzahl der Einsatzkräfte auf inzwischen 40 gestiegen. Immer größere Anforderungen durch neue Aufgaben, wie zum Beispiel das große Sondergebiet Vogelsang, den Nationalpark Eifel, Unwettersituationen durch Starkregen bzw. Hochwasser sowie eine gesteigerte Waldbrandgefahr können am aktuellen Standort nicht mehr abgedeckt werden. „Mit dem neuen Gebäude bekommen wir am Standort Herhahn endlich den Platz, den wir für Fahrzeuge, Technik und Ausbildung dringend brauchen“, so Wolfgang Fuchs, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Schleiden. „Für die Motivation und den Zusammenhalt unserer Mannschaft ist das ein großer Schritt nach vorne.“

Die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus reichen bis 2012 zurück. Nachdem ein erster Förderantrag im Jahr 2019 erfolglos blieb, erhielt die Stadt Schleiden für einen zweiten Antrag im Folgejahr den Zuschlag von über 250.000 Euro für den Neubau. Da die vorgegebenen Fristen für den Baubeginn nicht eingehalten werden konnten, musste die Förderung jedoch zurückgegeben werden, denn in den letzten Jahren kamen Verzögerungen durch die Corona-Pandemie sowie die Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2021 hinzu und immer neue Auflagen des Kreises Euskirchen und anderen Behörden taten ihr Übriges.

„Dieser Prozess zeigt mit aller Deutlichkeit, dass mittlerweile viel zu viel Zeit in Planungs- und vor allem Genehmigungsprozessen verloren geht, die nicht nur unnötig Zeit und Arbeitskraft, sondern auch Nerven kosten – gut, dass es jetzt endlich losgehen kann“, zeigt sich Bürgermeister Ingo Pfennings erleichtert.

Mit der nun vorliegenden Baugenehmigung sind die Weichen für den Neubau nun gestellt. Damit investiert die Stadt Schleiden nicht nur in moderne Infrastruktur, sondern besonders in die Zukunft der Einsatzkräfte – und damit letztlich in die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.

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